Heute habe ich frei, weil ich morgen ein Referat halten muss, habe nach dem Frühstück gleich angefangen, der Text ist klar und leicht verständlich, um elf hab ich aufgeräumt, dann bin ich über die Schmelz zum 48A gegangen, überall lag Schnee. Mir ist eingefallen, wie gern ich als Kind gerodelt bin, mit Fred. Jetzt liegt wieder so viel Schnee wie damals in meinem Tiroler Dorf. Ich war um zehn nach zwölf im Wasser, habe auf Adam gewartet, aber er ist nicht gekommen, ich musste um jede Länge kämpfen, weil ständig neue Schüler in meine Bahn kamen, um zwei bin ich entnervt gegangen. Geht Adam jetzt Langlaufen? Es ist so kalt geworden oder war ich nicht warm genug angezogen, ich war froh, wieder zu Hause zu sein. Ich werde mich ein bisschen ausruhen, an Adam denken und dann mit meiner Arbeit weiter machen. Warum war er heute nicht da, obwohl Dienstag ist? Ist er so schüchtern, dass er Angst bekommen hat, wollte er mir gestern etwas sagen? Hat er noch eine Prüfung vor Weihnachten? Oder will er sich zurückziehen, um sich über uns klar zu werden? Er könnte ja auch krank geworden sein, es war so kalt gestern. Mir ist schlecht, ich habe Kopfweh, gestern habe ich nur drei Stunden geschlafen, weil ich das Referat fertig schreiben musste, bin aber trotzdem nicht fertig geworden und habe mehr schlecht als recht improvisiert, die Professorin musste sowieso zum Ehrendoktorat von Marie Jahoda und hat gar nicht zugehört. Pei-Ying ist extra wegen meinem Referat gekommen, deshalb bin ich nachher mit ihr essen gegangen, um halb zwei haben wir uns getrennt, sie wollte noch in eine Buchhandlung, aber ich wollte schlafen. Habe beschlossen, doch schwimmen zu gehen, als ich dort war, war es kurz vor zwei. Es gab zwei abgetrennte Bahnen, sah Adam dort schwimmen, dann, als ich im Wasser war, dachte ich, dass ich mich getäuscht habe, weil ich ihn plötzlich nicht mehr sah, aber er war es wirklich. Diese Aufregung jedes Mal, die Gefühle für Adam vergingen mir nicht (Nicolas Born), wir sind ein paar Längen nebeneinander geschwommen, einmal hat er mich leicht berührt, als er an mir vorbei schwamm, war das unbewusst oder Absicht? Ich habe ihn angelächelt, ich schwamm so schnell, Schlaflosigkeit wirkt wie Doping. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass hinter Adam einer Delphin schwamm, plötzlich war er wieder in seiner siebten Bahn, wegen mir oder wegen dem Delphinschwimmer? Er schwimmt in der Sechsten, wenn ich nicht da bin. Will er nicht neben mir sein, weil er mich dann auch ständig überholen muss? Will er nicht, dass ich ihn sehe? Ich schwimme so gern neben ihm, er war dann seltsam, abweisend, launisch oder was auch immer. Ist er wieder schüchtern geworden, macht es ihn verlegen, dass er weiß, dass ich ihn so liebe? Anna sagt: Das sind schwache Menschen!

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