Bin immer noch glücklich, weil ich mit Tom telefoniert habe, wenn du mit ihm redest, öffnet sich ein Fenster. Adam war nicht im Stadthallenbad, ich war überzeugt, dass er kommt, wenn er nicht auftaucht, werde ich nervös und denke, dass er mich nie wieder sehen möchte, dass er jetzt woanders schwimmt, dass er zu einer anderen Zeit schwimmt, damit er mich nie wieder trifft, warum bin ich so ängstlich, er muss arbeiten, er hat Vorlesungen. Ich hatte die Idee zu einem Theaterstück in einem Schwimmbecken. Pina Bausch setzt die Bühne unter Wasser. Die Tänzer sind auf einer Eisscholle, die im Wasser treibt. Ich habe Tom erzählt, dass die Decke über mir vibriere, seit sie den Dachboden ausbauen, aber der Vermieter habe gemeint, er spüre nichts. Tom meint, dass sich die Statik ganz sicher verändere durch einen Dachbodenausbau. Das I GING sagt, sich zu vereinigen, heißt schon, eine Partie gewinnen. 

Ich habe meine Telefonnummer und meinen Namen in den Schwimmer von John Cheever geschrieben, dieses Buch werde ich Adam geben. Ce petit coeur que je n’oublierai jamais…Tom flüstert mir zu, Verführ ihn, Männer wollen verführt werden. Nachts im Traum habe ich das Haus in der Wenzgasse 12, von dem ich immer träume, fertig gebaut: nach der schrägen Plattform mit den Bücherregalen über drei Stockwerke, die entlang von verglasten Wänden in die Höhe führen, so dass du im Aufwärtsgehen lesen kannst, kommt eine Bar, wo du im Kreis am Fenster sitzen und in die Ferne schauen kannst. 

Adam war im Schwimmbad und hat mich begrüßt, ich habe ihn gefragt, wo er war, er überlegt immer, bevor er etwas sagt, nach einer Pause: Ich hatte keine Zeit. Ich habe gesagt, Zeit ist das, was das Licht daran hindert, zu uns zu gelangen (Derek Jarman). Das hat er verstanden. Bevor er ging, ist er noch eine Weile am Startblock gesessen und hat ins Wasser geschaut, er hat mir zugewinkt, bevor er gehen wollte, ich habe gerufen, dass er warten solle, er ist stehen geblieben, ich habe noch einmal Warte gesagt, obwohl es gar nicht nötig war, bin aus dem Wasser gesprungen, so wie er es immer macht, er hat sich zu mir gebeugt, aber ich bin alleine gesprungen, weil ich es jetzt kann. Ich habe ihn gefragt, ob er zu den Kabinen geht, wir sind das erste Mal zusammen gegangen, er geht so langsam und gerade, ich bin vor ihm her getänzelt, ich habe mich umgedreht und ihn angeschaut, er ist fast gleich groß wie ich, habe ihn gefragt, ob er nicht mehr schwimmen mag, er ist schon eine Stunde geschwommen, ich bin voraus gelaufen, er hat gesagt, dass er unten wartet. Ich habe den Schwimmer von John Cheever geholt und bin wieder zu den Becken gelaufen, er ist draußen gestanden, umringt von kleinen Mädchen, ich habe ihm das Buch gegeben und gesagt, dass es ein bisschen nass geworden sei, er hat sich darüber gebeugt und es angesehen, er hat sich gefreut, ich bin ins Wasser zurück gelaufen und habe mich im Weglaufen verabschiedet, er hat sich schnell noch bedankt. 

Bin ein paar Längen geschwommen, als ich zu Hause war, habe ich die traurige Geschichte vom Schwimmer noch einmal gelesen, auf Englisch. Ich glaube, ich werde wieder krank, mir ist kalt und der Hals tut mir weh. Das Telefon hat geläutet, ich war in Panik und bin nicht hingegangen. In einer Stunde hat es wieder geläutet, es war eine Buchhandlung.

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