No where better than this place

Gestern am Abend war ich schwimmen von sechs bis halb neun, es war lustig, aber voll, die Leute haben sich gegenseitig gehetzt, in Adams Bahn waren mehr Schwimmer als im ganzen übrigen Becken, habe immer geschaut, ob ich ihn sehe, er ist natürlich nicht gekommen. Bin danach sofort ins Bett gegangen, war so wohlig müde und hatte auch fast nichts geschlafen vorige Nacht, denn wenn ich nicht schwimme, kann ich nicht einschlafen. Dann hat ständig das Telefon geläutet, lauter Leute, mit denen ich eigentlich nicht sprechen wollte, der Vermieter hat gesagt, dass er zu mir rauf komme, sich die Fliesen anschauen, ich habe gesagt, dass ich schon schlafe und er hat sich entschuldigt. Ich habe beim Einschlafen an Adam gedacht und dann hat er wirklich angerufen und wieder aufgelegt. Ich war so glücklich, weil ich mir sicher war, dass er es ist. Als ich heute nach der Arbeit aus dem Büro ging, standen der Abteilungsleiter und Laurenz draußen und haben sich unterhalten, Laurenz hat mich begrüßt, er hat mich so bedauernd angeschaut, dass mir ganz warum ums Herz geworden ist. Hat es ihm leid getan, dass ich schon gehe, er arbeitet immer nur am Nachmittag. Mir hat es dann auch leid getan, ohne ihn hielte ich es sowieso nicht aus. Nach vielen trüben Tagen endlich ein glücklicher Tag, Adam im Stadthallenbad, ein Brief von Tom, Richard Heinrich hat mich gefragt, ob ich ihm weiter helfen könnte mit den Unterhandlungen, ich habe nicht gearbeitet und es regnet schon wieder….Gestern und vorgestern habe ich nur gekotzt und gekotzt in der Arbeit, um halb eins hat es angefangen, zu meiner Schwimmzeit, am Montag bin ich um eins nach Hause gegangen, sie waren so nett zu mir, am Dienstag habe ich wieder gekotzt, ich wollte nicht schon wieder nach Hause gehen, ein Kollege hat mir Salzstangerln und ein Cola geholt, obwohl ich insistiert habe, dass ich ein Sprite will, hab gekotzt und weiter telefoniert. Jetzt stehen die Umfrageergebnisse über die Universitätsinstitute vierzehn Tage lang im Standard. Die Katholische Theologie in Innsbruck ist an erster Stelle bei der internationalen Reputation, das ist absurd. War bei einer Vernissage in der Kunsthalle und habe ein Bild von Louise Bourgeois entdeckt, das mir meine wohltuende und friedliche Beziehung zu Adam verdeutlicht hat. Am Samstag war ich in der Ausstellung von Felix Gonzales-Torres und bin so traurig geworden, er ist an Aids gestorben und hat vorher noch alles verschenkt und verschenkt alles noch immer, denn jeder, der ein Kunstwerk von ihm erwirbt, muss sich verpflichten, es zu vermehren und weiter zu geben. Die Ausstellung war so elegant, monochrom weiß und grau, dort war auch ein silberner Perlenvorhang, der hat so hübsch geklirrt. Ich habe zwei Silberbonbons mitgenommen, eins für Silverstar und eins für mich. Auf einem Plakat, das ich mitgenommen habe, steht: No where better than this place. Am Abend habe ich das Bett frisch überzogen. Um zehn in der Nacht hat das Telefon geläutet. Ab diesem Moment hat der Brechreiz aufgehört, konnte endlich schlafen und meine Migräne war weg. Danke, Adam.

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